Heute können Kollektionsmanager praktisch in allen 52 Wochen an „Mikrosaisons“ arbeiten und damit den Erfolg ankurbeln und sichern. Noch beträgt die typische Vorlaufzeit in der Modebranche laut McKinsey & Company 40 Wochen[1]. Aber die besten Akteure der Fashionindustrie haben gelernt, wie man Technologien nutzen kann, um innerhalb von Wochen anstatt von Monaten die Strecke vom Produktdesign bis zum Kauf zurückzulegen.
Die Studie von McKinsey kam zu dem Schluss:
„Die Digitalisierung von Entwurf, Design und Mustern kann den üblichen Prozess um Wochen verkürzen, der oft durch mehrere Übergaben und Überentwicklung verlangsamt wird. Wenn ein digitalisiertes Modell für Designer und Händler auch nicht so angenehm sein mag – dies muss die neue Arbeitsmethode in der Fashionbranche werden.“
Die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen digital werden, kann den entscheidenden Unterschied machen: bleiben sie weiterhin erfolgreich oder verlieren sie zunehmend an Marktanteilen. Kollektionsmanager mit agilen Ansätzen wissen, dass die Geschwindigkeit bei der Markteinführung entscheidend für den Erfolg ist. Es sollte daher keine Überraschung sein, dass fast zwei Drittel der Befragten anführten, dass die Beschleunigung der Markteinführungsgeschwindigkeit zu den wichtigsten Prioritäten in ihrem Unternehmen zählt.
Kreativität und Insights: die richtige Balance finden
Kollektionsmanager wissen, dass es essentiell wichtig ist, die Wünsche ihrer Zielgruppe zu kennen. Nur so kann die Wertschöpfungskette sinnvoll beschleunigt werden. Aber dafür benötigt man eine ausführliches Betrachtung der Datenanalytik und Echtzeit-Einblicke, indem man unter anderem die sozialen Medien, Kundenanfragen und -kommentare, Influencer, Produktbewertungen und die leistungsstärksten Mitbewerber untersucht. Das alles kann sehr zeitraubend sein. Laut McKinsey „nutzen wenige die Vorteile umfassender Insights für ihr Geschäft und viele vertrauen dafür auf eine einzige Quelle, wie Verkaufsdaten oder Produktbewertungen“.
Wie machen sich Kollektionsmanager also die große Zahl an Konsumenteneinblicken und Datenanalysen zunutze, um die Markteinführung zu beschleunigen? Entscheidend sind die richtigen Ressourcen und eine veränderte Unternehmenskultur, um diese Daten zu nutzen. Fashionunternehmen sehen seit jeher Kreativität als die treibende Kraft ihrer Aktivitäten. So wird es nicht ganz einfach sein, zukünftig Daten als die Antriebskraft zu betrachten. Heute müssen Kollektionsmanager die perfekte Balance zwischen beidem finden – und ihre Teams dazu bringen, dasselbe zu tun.
Die Strategie der Geschwindigkeit
Kulturelle Veränderungen sind für beschleunigte Markteinführungszeiten entscheidend. Aber damit ist die Strategie der Veränderung noch nicht zu Ende. Unternehmen müssen heute in der Lage sein, sich schnell und mühelos anzupassen. Marken wie Zara, Rag and Bone, Helmut Lang und Gucci konzentrieren sich auf Flexibilität, Kooperation, einen schnelleren Produktionsprozess und von den Verbrauchern gesteuerte Trends, um die angesagten Trends schnell auf den Markt zu bringen. Diese Marken beweisen, dass die Fashionwelt vom Model A zu einem Ferrari wechseln und Mode mit einer schnelleren, reibungsloseren Geschwindigkeit in die Regale bringen kann. Aber mit einem Mangel an Kooperation, klaren Prozessen und Echtzeit-Daten ist dies fast unmöglich.
Vertikal integrierte Supply Chains und mehr Kontrolle über die Produktionsprozesse, ermöglichen auch schnellere Anpassungen während des Produktionszyklus. Marken wie Burberry und Tommy Hilfiger haben ihre Supply Chains durch Investitionen in Technologie und dem Vermeiden von Ineffizienzen verbessert und integriert. Die Kontrollübernahme am Steuer des Produktionsprozesses ist der erste Schritt dafür, um in der Fast-Fashion-Welt Verzögerungen zu reduzieren und konsumentenorientiert zu bleiben.
Der Rückspiegel und die Windschutzscheibe
Ein Blick zurück in die Vergangenheit ist für Führungskräfte nützlich, da er ihnen hilft, auf dem Weg nach vorne fundierte Entscheidungen zu treffen. Aber ein effektiver Ansatz erfordert auch eine konstante Beurteilung, was die Zukunft bringt. Daher brauchen Führungskräfte einen klaren Plan, um internes Abteilungsdenken aufzubrechen, Kulturen zu verändern, bei ihrer Führung auf Kooperation und gegenseitiges Lernen zu setzen und einen datengestützten Ansatz in einer kreativen Welt einzuführen.
Der ausschließliche Blick in die Vergangenheit bietet keine vollständige Perspektive und der alleinige Blick in die Zukunft liefert ebenfalls kein vollständiges Bild. Das Vermögen, nahtlos zwischen beidem zu wechseln führt zur besten Vorgehensweise.
Kollektionsmanagement-, Finanz- und Kreativteams müssen Zugang zu den richtigen digitalen Tools haben, um in der heutigen digitalen Welt wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Bedarf an Einblicken, Aktion und Geschwindigkeit kann nicht länger ignoriert werden.
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