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Die Möbelbranche nach COVID-19

Erfahren Sie, wie die Covid-19-Krise das Konsumentenverhalten, Fertigungstrends und die Zukunft der Möbelindustrie beeinflusst.

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Der neue Alltag während dem Höhepunkt der Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Arbeitsweise, unser Einkaufsverhalten und das Geschäftsleben

Aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Krise auf das Kaufverhalten der Verbraucher und die Produktionstrends haben Digitalisierung und Automatisierung in der Möbelbranche zunehmend an Bedeutung gewonnen. Digital versierte Verbraucher fordern individualisierte Einkaufserlebnisse und wettbewerbsfähige Preise und drängen Möbelhersteller, ihre bestehenden Arbeitsabläufe zu ändern. Die Fortschritte digitaler Technologien und Kommunikationstools ermöglichen Führungskräften, schneller auf Veränderungen am Markt zu reagieren, Kosteneinsparungen zu realisieren und die Betriebseffizienz zu steigern.  

Der Fokus der Verbraucher auf die eigenen vier Wände und ihre veränderte Beziehung zu Marken und Technologie

Die Pandemie stärkt die Nachfrage der Konsumenten nach engagierten Marken, die ihre Werte teilen, und nach Produkten, die umweltfreundlich hergestellt wurden. Als Reaktion auf die Auswirkungen von COVID-19 auf die Gesundheit des Einzelnen und die Umweltverschmutzung und Zerstörung von Lebensräumen  zeichnet sich bei vielen Konsumenten eine Veränderung ihres Verhaltens in Richtung gesündere Lebensweise ab. Sie wenden sich einem verantwortungsvollen Konsum zu und setzen sich durch ihre persönliche Weiterentwicklung für die Verbesserung der Gesellschaft als Ganzes ein. In der Möbelbranche wird der Markt für nachhaltige Möbeln voraussichtlich bis 2027 auf etwa 59,8 Mrd. USD anwachsen, was diesen schnell wachsenden Trend sehr deutlich veranschaulicht.

Glücklicherweise für die Hersteller ist der Trend zu mehr Nachhaltigkeit mit dem zunehmenden Fokus auf das eigene Zuhause verbunden. Die Verbraucher haben nach der COVID-Krise den starken Wunsch, ihren Wohnraum zu verschönern. Die COVID-19-Pandemie hat knapp 58% der Weltbevölkerung dazu gezwungen, zu Hause zu bleiben. Dies führte wiederum zu einem explosionsartigen Anstieg im Bereich Homeoffice, Heimunterricht, und einer ganzen Reihe „Zuhause“-Aktivitäten. Remote-Gottesdienste, Visiokonferenz-Sport usw. alles spricht für mehr Komfort und eine stilvolle Inneneinrichtung. Da soziale Distanzierung die neue Norm ist, wird ein Anstieg der Konsumausgaben für Möbel und Einrichtungsgegenstände erwartet.

Zudem beeinflusst die lange Zeit zuhause die Art und Weise, wie Verbraucher Produkte kaufen. Die mit der COVID-19-Krise verbundenen Ausgangbeschränkungen lösten bei den Babyboomern eine Hinwendung zu eCommerce aus, d. h. der Onlinehandel wird nicht mehr nur von den Millenials und der Generation Z beherrscht. Die monatelange globale Quarantäne führte zu einem Anstieg von erstmaligen Onlinekäufern von 12 Prozent und erhöhte die Bequemlichkeit des Onlineeinkaufs. Um diese digital vernetzten Verbraucher zu erreichen, müssen Möbelhersteller ihre Online-Präsenz ausbauen und den steigenden Erwartungen an Preistransparenz, Liefergeschwindigkeit und Produktqualität gerecht werden.

Matt Damiani, CEO von Loves Furniture and Mattresses, erkannte  die Bedeutung dieser veränderten Verbrauchernachfrage und sagte in einem Kommentar über die Expansion des Unternehmens: "Kunden wollen qualitativ hochwertige Produkte, transparente Preise und sie wollen einen hilfreichen Service. Zudem möchten sie die Vorzüge des Onlineshoppings mit den Einkaufserlebnissen in den Filialen verknüpfen.“

Die Kunden suchen online nach einzigartigen Modellen, die ihren persönlichen Stil widerspiegeln, und den Komfort und die Funktionalität ihres Wohnraums optimieren. Unternehmen, die sich für einen erfolgreichen Aufschwung positionieren und die Anforderungen der Post-COVID-Verbraucher erfüllen wollen, müssen das richtige Gleichgewicht zwischen Schnelligkeit, Bequemlichkeit und wettbewerbsfähigen Preisen von umweltverträglichen Möbeln schaffen.

Hersteller entscheiden sich für mehr Digitalisierung, um der Krise und den unterbrochenen Lieferketten entgegenzuwirken

Auf der kommerziellen Seite ergreifen Hersteller aggressive Maßnahmen, um sich vor dem Abschwung zu schützen. Viele Möbelunternehmen erhöhen ihre Betriebseffizienz und erzielen dadurch beträchtliche Kosteneinsparungen. Mithilfe digitaler Technologien sind Führungskräfte in der Lage, auch ohne steigende Arbeitskosten die Produktionskapazitäten zu erweitern, kurzfristige Aufträge abzuwickeln und Lieferverzögerungen zu verhindern.

Um beispielsweise dem Wunsch der Kunden nach schnelleren Lieferzeiten nachzukommen, verkürzen Möbelunternehmen ihre Produktionszyklen. Durch den Einsatz einer Cloud-basierten Software, die ihr IT-System und die Zuschnittabteilung miteinander vernetzt, können Hersteller Kundenaufträge automatisch verarbeiten und Zuschnittaufträge generieren. Die Aufträge beinhalten alle für den Zuschnitt notwendigen Informationen, wie Material, Schnittbild, Zuschnittparameter, Abräumadresse und Zuweisung zu den Zuschnittlinien. 

Um den Auswirkungen von COVID-19 auf Personalebene zu begegnen, wie z. B. Fehlzeiten, geringe Mitarbeiterleistung und höhere Fluktuation, entscheiden sich zukunftsorientierte Hersteller für vernetzte Produktionssysteme und intelligente Fabriken, um neue Mitarbeiter schneller an das Unternehmen heranzuführen, Spitzentalente zu halten und mehr Produkte mit weniger Mitarbeitern zu produzieren.

Der Trend zu umfangreichen Investitionen in Industrie 4.0-fähige Lösungen—intelligente Sensoren, Optik und Automatisierung—für den Ausbau von digitalisierten und vernetzen Arbeitsabläufen wird sich wahrscheinlich auch nach der Pandemie fortsetzen. Viele Hersteller investieren verstärkt in Automatisierungstechnologien, um das Zusammenspiel der verschiedenen Betriebsabläufe zu optimieren. Der Markt für intelligente Fertigungssysteme und die Digitalisierung von industriellen Prozessen wird voraussichtlich bis 2027 auf 514,3 Mrd. USD anwachsen.

Fazit

Die Corona-Pandemie hat in der Möbelindustrie tiefe Spuren hinterlassen und für drastische Veränderungen gesorgt. Die Konsumenten treffen ihre Kaufentscheidungen mehr denn je auf Basis gesellschaftlicher Werte. Sie wollen die Welt und ihr Zuhause zu einem besseren Ort machen. Darüber hinaus werden sie vertrauter mit Onlineshopping und erwarten schnelle Lieferzeiten und wettbewerbsfähigere Preise.

Um mit diesen Veränderungen Schritt zu halten und sich an die neuen Anforderungen der heutigen hyper-vernetzten Verbraucher anzupassen, investieren Möbelhersteller stark in digitale Technologie und Automatisierungslösungen.  Ziel ist es, ihre Position auf dem Markt zu stärken. Dazu optimieren sie den Produktionsprozess, um innovative, erschwingliche Produkte schneller zu liefern ohne Kompromisse bei Qualität.

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