Branche

Möbel

Date

Hilfreiche Tipps

Vier tipps zur implementierung einer industrie 4.0-fähigen zuschnittlösung

Die Polstermöbelindustrie erfährt zurzeit einen rasanten Wandel, der durch die Notwendigkeit einer digitalen Transformation befeuert wird. Viele Unternehmen überarbeiten derzeit ihre Geschäftsstrategie, um Probleme zu überwinden, die durch die Unterbrechung der Lieferkette, neue Telearbeitsrichtlinien und Büroschließungen, aber auch durch veränderte Kundenanforderungen entstehen.

Four tips on how to implement an Industry 4.0 cutting room

Vorbei sind die Zeiten, als Möbel eine langfristige Investition waren. Heute tauschen Verbraucher ihre Möbel öfters aus und sie erwarten ständig neue Designs und Modelle. Hinzu kommt die wachsende Nachfrage nach Individualisierung, was zur Komplexität des Fertigungsprozesses beiträgt.

Polstermöbelhersteller setzen auf digitale, Industrie 4.0-fähige Zuschnittlösungen, um die Geschwindigkeit, Effizienz und Flexibilität zu erreichen, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen notwendig sind. Doch die Umgestaltung bestehender oder gar manueller Prozesse sind mit einigen Herausforderungen verbunden. Die digitale Transformation ist keine technische Spielerei, sondern erfordert sorgfältige Vorbereitungsarbeiten und eine genaue Planung innerhalb des gesamten Unternehmens. Schauen wir uns einige der wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Implementierung einer Industrie 4.0-fähigen Zuschnittlösung an.

 

Management unterstützung - abteilungsübergreifend

Der Faktor Mensch bleibt bei der Umsetzung neuer Technologien der Schlüssel zum Erfolg. Veränderungen gehen von der Unternehmensspitze aus. Deshalb ist vor Beginn eines Projekts zur Implementierung einer Industrie 4.0-fähigen Zuschnittlösung die Zustimmung der Unternehmensführung absolut erforderlich. Interne Champions können sicherstellen, dass ausreichend Ressourcen für die Durchführung des Projekts zur Verfügung stehen und die Teams auf die Endziele ausgerichtet sind.

Eine fortlaufende Kommunikation ist unabdingbar. Die Mitarbeiter müssen die Projekt-Vision verstehen und wissen, was diese für sie und das Unternehmen als Ganzes bedeutet. Eventuell haben sie Fragen. Wird sich ihre Arbeit verändern? Ermöglicht ihnen die Digitalisierung die Konzentration auf wertschöpfende Aufgaben? Die Projektleiter müssen in allen Phasen des Prozesses für Klarheit und Transparenz sorgen. Sie müssen eine klar definierte Einstiegsphase festlegen, in der die Umstellung vom alten auf das neue System erfolgt, wozu auch manuelle Arbeitsweisen gehören können. Damit ein Projekt erfolgreich ist, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen und auf dasselbe Ziel hinarbeiten.

 

Prozessdokumentation

Eine der ersten Phasen des digitalen Transformationsprozesses sollte die Überprüfung und Dokumentation bestehender Prozesse umfassen. Dadurch werden die aktuellen Betriebsabläufe transparent und die Firmen können die Prozesse optimieren oder eliminieren, sofern diese als überflüssig erachtet werden. Selbst kleine Änderungen können zu wesentlichen Produktivitätssteigerungen beitragen. Deshalb ist es ratsam, den Zuschnittraum nicht nur insgesamt zu betrachten, sondern auch die individuellen Bestandteile genauer ins Auge zu fassen. Nachdem die Prozesse dokumentiert wurden, können diese rationalisiert, repliziert und in das neue System migriert werden. Leider haben viele Unternehmen wenig klare Dokumentation für Kernfunktionen. Die Zusammenarbeit mit einem Partnerunternehmen kann sich als nützlich erweisen, mit dem "Blick von Außen" sind der Ansatz und die Implementierung leichter zu strukturieren und zu vereinheitlichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zentralisierung und Strukturierung wichtiger Daten. Sie müssen bereits bei der Entwicklung digitaler Arbeitsabläufe Daten aus allen Teilen des Unternehmens heranziehen. Dadurch wird die Effizienz maximiert und lückenlose Prozesse gewährleistet. Wenn Informationen in verschiedenen Systemen gespeichert sind oder nur bestimmte Abteilungen darauf Zugriff haben, kann ein so genannter Siloeffekt entstehen, der unbedingt abgebaut werden muss. Enterprise Resource Planning (ERP) Software oder andere IT-Systeme können verwendet werden, um die Daten aus dem gesamten Unternehmen zu integrieren und zugänglich zu machen.

Ohne einheitliche Betriebsplattform und verbunden mit nicht standardisierten Prozessen kann sich das Projekt verzögern, oder die versprochenen Produktivitätssteigerungen nicht erbringen.

 

Prüfen sie einen modularen ansatz

Die digitale Transformation kann sich für viele Unternehmen als schwierig erweisen. Weitreichende Veränderungen können erhebliche Investitionen erfordern und mit größeren Software-Umstellungen oder Betriebsunterbrechungen verbunden sein. Angesichts dessen sind viele Projekte bereits in der Anfangsphase zum Scheitern verurteilt. Für eine stufenweise Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sollte ein modularer Ansatz verfolgt werden. Durch die frühzeitige Automatisierung bestimmter Prozesse können sofort Produktivitätssteigerungen verzeichnet werden, durch die ein Momentum aufgebaut und das Vertrauen in das Projekt gestärkt wird. Zudem sieht dieser Ansatz stufenweise Mitarbeiterschulungen vor, die auf die Projektentwicklung ausgerichtet sind. Anstatt alles auf einmal zu lernen, können sich die Mitarbeiter zuerst mit einer Funktion oder einem Arbeitsablauf vertraut machen, bevor zum nächsten gewechselt wird.

 

Fortschritt messen anhand von leistungskennzahlen

Wie bereits Ökonom Peter Drucker erklärte: „Was man nicht messen kann, kann man auch nicht verbessern.“ Um sicherzustellen, dass mit den neuen Systemen die erwarteten Verbesserungen erreicht werden, sind Leistungskennzahlen (KPI) unerlässlich. Laut einer Umfrage von Gartner besitzt fast die Hälfte aller CEOs keine Metriken für die digitale Transformation.

Die Leistungskennzahlen sollten zu Beginn eines Projektes festgelegt werden und müssen einfach zu messen sein. Sie dürfen nicht unnötig komplex sein, andernfalls lassen sich nur schwer verwalten und ihr Mehrwert ist begrenzt. Alle am Projekt beteiligten Personen müssen die Leistungskennzahlen verstehen. Leistungskennzahlen für Polstermöbelhersteller können beispielsweise reduzierte Vorlaufzeiten oder erhöhte Produktionskapazitäten umfassen. Alternativ kann der Fokus auch auf dem Materialverbrauch oder wichtigen Indikatoren, wie z. B. Kundenzufriedenheit, liegen. Anhand von prozessbezogenen Leistungskennzahlen kann das Management Probleme rasch erkennen und lösen. Jede Leistungskennzahl muss mit einem bestimmten Geschäftsziel verbunden sein. Mit den richtigen Transformations-Metriken steigt die Erfolgsrate des Projekts. Unternehmen können sie nutzen, um den Erfolg gegenüber wichtigen Interessenvertretern oder Investoren aufzuzeigen.

Mit diesen Tipps starten Sie gleich auf den richtigen Weg zu einer erfolgreichen Industrie 4.0-Implementierung. 

Für weitere Informationen lesen Sie unseren E-Leitfaden: "Erfolgsfaktoren für die Implementierung eines Industrie 4.0 Zuschnittraums"

Kontact